Gartenhochhaus Aglaya – Kein Überleben ohne sorgfältige Vorbereitung

Von Februar bis September 2019 brachte Gartenbauer Roger Ingold mit seinem Team über 15000 Pflanzen an der Aglaya-Fassade an. Damit die Pflanzen überleben können, mussten sie sorgfältig ausgewählt und vorbereitet werden.

Herr Ingold, Sie haben an der Fassade des Gartenhochhauses Aglaya tausende von Pflanzen gesetzt. Nach welchen Kriterien haben Sie diese ausgewählt?
Es handelt sich mehrheitlich um einheimische Pflanzen, die durch die Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur GmbH und uns sorgfältig ausgewählt wurden. Wir werden 29 verschiedene Bäume und Sträucher sowie zehn unterschiedliche Kletterpflanzen-Arten setzen. Darunter befindet sich zum Beispiel der Schneeball-Ahorn «Acer opalus». Dabei handelt es sich um eine seltene Ahornart, die sehr gut in steinigem und kargem Gelände zurechtkommt. Grundsätzlich haben wir je nach Himmelsrichtung andere Pflanzen verwendet. Denn die Besonnung, sprich die geographische Ausrichtung, spielt bei der Auswahl eine sehr grosse Rolle.

Wie wurden die Pflanzen auf den Umzug vorbereitet?
Alle Pflanzen wurden im zukünftigen Sub­strat vorgezogen. Bereits in der Baumschule wurde die zukünftige Ausrichtung des Baus berücksichtigt und markiert. Denn wir wussten von Anfang an, in welchen Trog welche Pflanze kommt. Es wurde nichts dem Zufall überlassen und dank BIM (Building Information Modeling) lief die Logistik vor Ort wie am Schnürchen. Nicht zuletzt haben wir die Bepflanzung von Ende Juni bis Mitte August ausgesetzt, da aufgrund von hohen Temperaturdifferenzen zwischen Baumschule und Aglaya-Fassade der Schock zu gross gewesen wäre. Als letztes werden im September die Eckpflanzen eingesetzt.

Für das Substrat wird keine Erde verwendet. Worin werden die Pflanzen gesetzt?
Wir verwenden ein rein mineralisches Substrat, das aus Lava, Bims und Blähton besteht. Der Vorteil liegt darin, dass dieses viel Wasser speichert und auch nach Wochen ohne Regen weiterhin Wasser abgibt. Dadurch finden die Wurzeln immer Feuchtigkeit und die Wurzelbildung bleibt unter Kontrolle. Gesamthaft benötigen wir 1’400 m3 Substrat. Ausser auf den zwei Dachgeschossen im 17. und 22. OG, wo wir das Substrat direkt mit dem Kran platzieren können, müssen wir dieses in Handarbeit verteilen. Rund 20’000 Säcke werden mit dem Lift nach oben gefahren und durch Mitarbeitende in die Pflanz­tröge abgefüllt. 

Immer wieder wird die Schweiz von schweren Gewittern und Stürmen heimgesucht. Wie werden die stark exponierten Bäume gesichert?
Der Wind ist tatsächlich ein schwer zu berechnender Faktor. Daher wurde jeder Baum doppelt gesichert. Zum einen gibt es eine Wurzelverankerung, bei der die Wurzelballen auf grosse Baustahlmatten abgespannt werden. Zum anderen sichern wir die grossen Bäume mit starken Drahtseilen. Dadurch ist ein Herunter­fallen ausgeschlossen.

Nicht jeder Wohnungsbesitzer hat einen grünen Daumen. Wie muss er die Pflanzen pflegen und giessen?
Der Wohnungskäufer muss sich nicht um die Pflege kümmern. Wir pflegen die Pflanzen am Seil, direkt an der Fassade entlang. Wir rechnen mit vier Pflegedurchgängen pro Jahr, die rund zwei Wochen dauern. Die Bewässerung verläuft vollautomatisch. Wir sammeln Regenwasser in einer grossen Zisterne im Untergeschoss und pumpen es bei Bedarf in die entsprechenden Pflanztröge.

Was bringt eine Fassadenbegrünung?
Wir rechnen mit tieferen Temperaturen auf den Balkonen und in den Räumen im Hochsommer. Messungen zeigen, dass es zum Beispiel unter einem Kirschbaum im Sommer fünf bis acht Grad kühler ist und die Luft weniger austrocknet. Wie hoch der Effekt genau sein wird, können wir aber nicht genau vorhersagen. Es gibt dazu kein Berechnungsmodell. Überall wo wir Fassadenbegrünungen bauen, stellen wir eine deutliche Zunahme von Vögeln fest. 

Bepflanzung:
- 839 Sträucher
- 142 Solitärbäume und Gross-Sträucher (bis 4 m Höhe)
- 1'352 Kletterpflanzen
- 13'500 Stauden

Areal-Infos aus der Suurstoffi

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